
Sonntag, 02.03.2025 – Anreise
Am frühen Abend begann das Abenteuer für 9 Schülerinnen, 19 Schüler und 2 Begleitlehrpersonen der 3aHBG. Mit Vorfreude im Gepäck starteten wir die Reise nach Brüssel.
Montag, 03.03.2025 – Einblick in die Europaregion und das Parlamentarium
Der erste offizielle Programmpunkt führte uns zur Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. In einem informativen Vortrag erhielten wir einen Überblick über aktuelle Themen, welche unsere Region betreffen. Dazu gehörten unter anderem der Transitverkehr über den Brenner, die Landwirtschaft, der Datenaustausch im Gesundheitsbereich sowie die Harmonisierung von Normen innerhalb der EU. Auch die Rechte der Patienten in der EU wurden eingehend diskutiert. Zudem wurde die tägliche Arbeit der Vertretung vorgestellt, die sich mit diesen und weiteren Themen intensiv auseinandersetzt.
Im Parlamentarium konnten wir in die Welt der Europäischen Union eintauchen. Ein 360°-Kinoerlebnis bot einen umfassenden Einblick in Europa und sein Parlament. Verschiedene interaktive Stationen informierten über die EU, ihre Geschichte und ihre Institutionen. Die multimediale Ausstellung erwies sich als besonders spannend und ermöglichte einen tiefgehenden Einblick.
Dienstag, 04.03.2025 – Stadterkundung, Schokolade und das Atomium
Eine Stadtrundfahrt und ein geführter Stadtrundgang boten die Gelegenheit, Brüssels Geschichte und Architektur hautnah zu erleben. Stationen waren unter anderem das EU-Viertel, die königlichen Residenzen und Gärten sowie die Stadtteile Oberstadt und Unterstadt. Ein besonderes Highlight war der Hauptplatz mit seinen beeindruckenden Zunfthäusern.
Anschließend folgte der Besuch einer Schokoladenfabrik. Hier wurde die Herstellung von Schokolade von der Kakaopflanze bis zur fertigen Praline anschaulich erklärt. Die Verkostung verschiedener Sorten war ein Genuss, und wir konnten zum Teil sogar selbst bei der Produktion von Pralinen mithelfen.
Ein weiteres Highlight des Tages war das Atomium. Hier erhielten wir spannende Informationen zur Weltausstellung 1958 und erfuhren, dass die Gebäudestruktur ein Eisenatom darstellt, das um das 165 Milliardenfache vergrößert wurde.
Mittwoch, 05.03.2025 – Europaparlament und Haus der Europäischen Geschichte
Der Besuch des Europäischen Parlaments bot einen direkten Einblick in die politische Arbeit des Parlaments. Eine Diskussionsrunde mit dem österreichischen Abgeordneten Reinhold Lopatka ermöglichte es, aktuelle Fragen zur europäischen Politik zu besprechen. Anschließend wurde der Plenarsaal von Brüssel besichtigt, wo wir über die Aufgaben und Zusammensetzung des Parlaments erfuhren.
Im Haus der Europäischen Geschichte wurden wir durch eine Ausstellung geführt, die die Entstehung der EU, ihre Entwicklung und ihre Bedeutung als Friedensprojekt beleuchtete. Die interaktive Ausstellung verdeutlichte, wie die europäische Zusammenarbeit in der Vergangenheit und heute funktioniert.
Donnerstag, 06.03.2025 – Europäische Kommission und Ständige Vertretung Österreich
Der Besuch der Europäischen Kommission war besonders spannend, da zeitgleich ein Sonder-EU-Rat mit den Regierungsverantwortlichen der Mitgliedstaaten stattfand. Die Klasse erhielt eine Einführung in die Arbeit der Kommission, ihre Zusammensetzung sowie die unterschiedlichen Kompetenzbereiche der EU. Dabei wurde die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen ausschließlichen, geteilten und unterstützenden Kompetenzen erläutert. Besonders relevant war für uns die Rolle der EU in Bereichen wie Gesundheitspolitik, Cybersicherheit und die Regulierung von Arzneimitteln. Der "100-Tage-Plan" der Kommission, der sich unter anderem mit Cybersicherheit im Gesundheitswesen beschäftigt, wurde besonders hervorgehoben – ein Thema mit hoher Relevanz für die Biomedizin- und Gesundheitstechnik.
Anschließend besuchten wir die Ständige Vertretung Österreichs. Es stand ein Treffen und ein Austausch mit dem Gesundheitsattaché der ständigen Vertretung Österreichs in Brüssel auf dem Programm. Dabei erhielten wir Einblick in aktuelle Themen der Gesundheitspolitik, darunter die Harmonisierung von Normen, die Zulassung von Produkten sowie die Gesundheitskompetenzen in der EU und ihre nationale Umsetzung. Ein Fokus lag auf dem "100-Tage-Plan" der Kommission zur Cybersicherheit im Gesundheitswesen und der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung innerhalb der EU. Diskutiert wurden außerdem Fortschritte bei der Bekämpfung multiresistenter Keime, die europäische Arzneimittelzulassung durch die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) sowie laufende Verhandlungen zum Pharmapaket. Besonders interessant war die Erläuterung der politischen Hierarchie innerhalb der Arbeit in Brüssel. Die ständige Vertretung ist das Spiegelbild der nationalen Ministerien und spielt bei der „Verhandlung“ und Umsetzung von Gesetzen eine zentrale Rolle.
Freitag, 07.03.2025 – Heimreise
Nach einer eindrucksvollen und lehrreichen Woche machten wir uns auf die Heimreise. Mit vielen neuen Erkenntnissen, unvergesslichen Eindrücken und einer erweiterten Perspektive auf Europa und die Biomedizin- und Gesundheitstechnik kehrten wir zurück.
Die Reise nach Brüssel war nicht nur eine Bildungsreise, sondern auch eine wertvolle Erfahrung. Es war eine Woche voller spannender Begegnungen, interessanter Diskussionen und neuer Perspektiven auf die Zukunft.
Die Reise wurde durch die Unterstützung vom Land Tirol und vom Bundeskanzleramt ermöglicht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.